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Tiere und Pflanzen

Frühlingserwachen: Amphibien gehen auf Wanderschaft

Die milderen Temperaturen und Regenfälle locken Kröten, Frösche und Molche aus den Winterquartieren. Rund 6.000 freiwillige Helfer des BUND Naturschutz (BN) bauen daher Amphibienzäune an Straßen auf. Das rettet jährlich bis zu 700.000 Amphibien das Leben. Der BUND Naturschutz sucht noch Helfer und bittet Autofahrer um erhöhte Aufmerksamkeit.

04.03.2019

In den ersten warmen Tagen und frostfreien Nächten haben sich die ersten Kröten, Frösche und Molche auf den Weg zu ihren Laichgewässern gemacht. Dies bestätigten heute zum Beispiel die Amphibienhelfer des BUND Naturschutz-Kreisgruppen Nürnberger Land, Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim, Main-Spessart und Bamberg. An zwei Übergängen in den Landkreisen Main-Spessart bzw. Bamberg waren gar bis zu 100 Erdkröten in den Fangeimern zu finden.

Bayerns größte Artenschutzaktion

Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad Celsius und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere dann massenweise auf Wanderschaft. Auf dem Weg zu den Laichgewässern droht den Amphibien der Tod auf der Straße. Deshalb bauen jetzt rund 6.000 freiwillige Helfer des BUND Naturschutz in kürzester Zeit Zäune an den Straßen auf. Unterstützt werden sie dabei von Straßenbaubehörden, Gemeinden und Landschaftspflegeverbänden.

In den nächsten Wochen sind die ehrenamtlich Aktiven des BUND Naturschutz dann an den Straßenrändern unterwegs, kontrollieren jeden Abend und oft auch morgens die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite. Die bayernweite Aktion rettet jährlich 500.000 bis 700.000 Amphibien das Leben. 

Volksbegehren Artenvielfalt ist auch wichtig für den Amphibienschutz

Allerdings stellen immer mehr Helfer fest, dass frühere Allerweltsarten wie der Grasfrosch vielerorts seltener in den Fangeimern zu finden sind. Um die Bestände zu retten, muss der Rückgang von feuchten Wiesen und Weiden in Bayern gestoppt werden, so wie es das unlängst mit überwältigender Beteiligung von der Bevölkerung unterstützte Volksbegehren zur Artenvielfalt vorsieht.

"Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber der Rückgang der Insekten macht ihnen schwer zu schaffen, denn die Hauptnahrung der Amphibien sind Insekten. Auch der Einsatz von Pestiziden trägt zum allmählichen Verschwinden unserer Kröten, Frösche und Molche bei. Darum ist es wichtig, dass die Inhalte des Volksbegehrens zur Rettung der Artenvielfalt ihren Weg ins bayerische Naturschutzgesetz finden", erklärt der BN-Artenschutzreferent Prof. Kai Frobel.

Werden Sie Amphibienretter

Wer beim aktiven Einsatz für die Amphibien mithelfen möchte, ist herzlich willkommen. Wir freuen uns auf Sie! Welche BUND Naturschutz-Gruppen Helfer suchen, erfahren Sie hier

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, nur Freude am Amphibienschutz und eine gewisse Wetterfestigkeit dank geeigneter Kleidung, denn die Amphibien wandern am liebsten bei Regen und Nachttemperaturen von über fünf Grad. 

Oder haben Sie eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Hier Beobachtung melden

Autofahrer bitte aufpassen

Der BN bittet außerdem alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme.

  • Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
  • Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
  • Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind

Alles über Amphibien in Bayern