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Planung SuedOstLink – Netzbetreiber TenneT fährt die Energiewende an die Wand!

BUND Naturschutz in Bayern e.V. kritisiert SuedOst-Link ebenso wie SuedLink-Planungen und schlägt Alternativen vor

 

22.03.2019

Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT legt nun auch die Planungen einer Vorzugstrasse für den Bau der Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) SuedOstLink von Sachsen-Anhalt bis nach Landshut vor, die Bayern in Oberfranken, in der Oberpfalz und in Niederbayern durchschneidet. Der Bau der über 500 km langen HGÜ-Leitung wird mit 40 m Breite eine große Schneise in die Landschaft, Wälder und Felder schlagen.

"Energiewende geht anders und besser als mit neuen HGÜ Leitungen, wie hier nun der SuedOstLink - die Stromnetzplanung muss völlig neu aufgesetzt werden. Wir setzen auf eine dezentrale Energiewende, auf Bürgerenergie und Kommunen und technische Alternativen in einem neuen Strommarkt, mit deutlich geringeren Naturschäden!" so Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V.

"Unser Bundesverband Bund Umwelt und Naturschutz in Deutschland e.V. (BUND e.V.) beteiligt sich seit vielen Jahren an Diskussionen über den Stromnetzausbau, mit Stellungnahmen und bei Antragskonferenzen in 2017 und 2018. Nun stellen wir fest, dass TenneT die vom BUND e.V., vom BUND Naturschutz in Bayern e.V., sowie von bayerischen und bundesweiten Bürgerinitiativen und vielen Kommunen vorgetragenen Einwände und Vorschläge weitgehend ignoriert. Das schafft kein Vertrauen und bestärkt uns in unserer Ablehnung", so Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz des BUND Naturschutz in Bayern e.V.

Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. fordere seit Jahren einen dezentralen Ausgleich fluktuierenden Wind- und Sonnenstroms durch örtliche Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung in regionalen Strommärkten. Windstrom aus dem Norden könne einfacher mittels der "Power-to-Gas" Technik in bestehenden Gasleitungen in den Süden transportiert werden, um Strom und Wärme in Heizkraftwerken zu erzeugen, und dies mit höherer Versorgungssicherheit als mit empfindlichen Riesenstromkabeln. Fachkreise der Elektrotechnik wie die Universität Erlangen, Prognos AG und der VDE mit dem "zellularen Ansatz" sowie Forschungen des Öko-Instituts hätten aufgezeigt, dass auf diese Leitungen verzichtet werden kann. Gemeinsam mit der N-ERGIE Aktiengesellschaft in Nürnberg und weiteren kommunalen Energieversorgern aus Bayern hatte sich daher der BUND e.V. im Oktober 2019 in Berlin gegenüber Bundestagsabgeordneten für eine dezentral basierte Energiewende ausgesprochen.

"Längst hat sich die Planung der HGÜ Leitungen verselbstständigt. Was die Netzbetreiber wie TenneT vorlegen, wird von der Bundesnetzagentur abgenickt. Der Bau dieser Leitung wurde auf europäischer Ebene vorgegeben, ohne jegliche Öffentlichkeitsbeteiligung. Die Bürgerbeteiligung hat daher kaum Einflüsse", so Barthel weiter.

SuedOstLink, aber auch SuedLink im Westen Bayerns, dienten den Betreibern von Offshore-Windkraftanlagen dazu, ihren Strom billig im Süden verkaufen zu können. Die Transport- und Schadenskosten würden verallgemeinert und müssten von allen bezahlt werden, die von dieser Leitung gar nichts haben. Die ökonomischen Vorteile blieben hingegen bei TenneT, die für die Investition eine gesetzlich gesicherte Eigenkapitalrendite von ca. 9 Prozent erhalten. Die Bundesregierung unterstütze einen immensen Ausbau der Offshore-Windkrafterzeugung in der Nordsee mit erheblichen Auswirkungen auf dortige Fauna und Flora und einen Transport des Windstroms über viele HGÜ-Leitungen mit erheblichen Eingriffen in Natur, Wald, Landschaft, Boden.

"So fahren Altmaier und TenneT die Energiewende an die Wand", konstatiert Barthel.

Pressekontakt für Rückfragen:
Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz,
BUND Naturschutz in Bayern e.V., Tel.: 0151-5048-9963