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Werden Sie Stadtbaum-Pate!

Fragen Sie sich, was Sie im Alltag konkret tun können, um Stadtbäumen in Ihrer Umgebung das Leben zu erleichtern? Hier möchten wir Ihnen ein paar Anregungen geben und das Konzept der Baumpatenschaft vorstellen.

Stadtbäume haben ein hartes Leben, vor allem Straßenbäume. Streusalz, Hitze, Dürre, Abgase, Hundekot und -urin sowie wilde Ablagerungen machen ihnen zu schaffen. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels ist es aber unerlässlich, jedes Grün in unseren Städten zu fördern und schützen. Viele Stadtgartenämter können wegen angespannter Finanzlage nur für die Basisversorgung gestresster Straßenbäume sorgen. Stadtbäume sind deshalb auf die zusätzliche Betreuung und Pflege durch engagierte Anwohner angewiesen. Die Idee einer Patenschaft für einen ausgewählten Baum, eine Baumscheibe oder ein Pflanzbeet ist schon in etlichen Städten, so etwa in Nürnberg, auf höchst positive Resonanz gestoßen und zum Erfolgsmodell eines nachhaltigen Bürgerengagements geworden.

    Wie wird man Stadtbaum-Pate?

    Baumpate für einen Stadtbaum zu werden, ist wirklich ein Kinderspiel, vor allen Dingen in Städten, die mit dieser Einrichtung und deren organisatorischer Abwicklung schon jahrelange Erfahrung haben. Dort reicht es, sich formlos per Brief, Anruf oder Mail bei der Stadtverwaltung oder beim Stadtgartenamt zu melden und dabei möglichst schon den "Wunschbaum" (zum Beispiel mit Straßenname und Foto) anzugeben.

    In manchen Städten liegen sogar vorgedruckte Karten aus, die für die Anmeldung verwendet werden können. Gibt es in Ihrem Ort oder in Ihrer Stadt noch keine Baumpatenschaften für Stadtbäume, können Sie auch die Kreis- oder Ortsgruppe des BUND Naturschutz um Vermittlung und Unterstützung bitten.

    Eine Baumpatenschaft können in der Regel nicht nur Einzelpersonen übernehmen, sondern beispielsweise auch Familien, Schulen, Vereine oder Kindergärten. Was ein Baumpate ganz konkret für "seinen" Baum tun darf beziehungsweise kann, wird meist über einen Patenschaftsvertrag vereinbart, ergibt sich aber immer aus den persönlichen Möglichkeiten der einzelnen Person oder der jeweiligen Gruppe.

    Was macht ein Stadtbaum-Pate?

    Niemand muss Bedenken haben, durch die Übernahme einer Baumpatenschaft über Gebühr belastet zu werden! Denn: Die Verkehrssicherungspflicht für den Patenbaum bleibt bei der Stadt. Der Pate muss sich weder Gedanken um die Standsicherheit des Pfleglings machen noch aufwendige Pflegearbeiten am Baum selbst durchführen. Schon mit relativ kleinen Maßnahmen können Baumpaten ihrem Baum helfen:

    • Die Baumscheibe von Müll, vor allem Zigarettenkippen, säubern.
    • Bei Trockenheit den Baum mit ein paar Eimern Wasser versorgen. Gerade bei großer Hitze gilt: Lieber eine Kanne mehr als ein Fingerhut zu wenig!
    • Die Erde um den Baum ab und zu vorsichtig oberflächlich lockern, die Wasser- und Nährstoffversorgung wird damit deutlich verbessert.
    • Durch Anpflanzungen, etwa mit Berberitze oder der sogenannten "Verpiss-Dich-Pflanze" (Coleus canina) verhindern, dass der Baum durch Hundekot und Hundeurin dauerhaft geschädigt wird.
    • Die Baumscheibe durch eine Abgrenzung vor Bodenverdichtung, Schadstoffeintrag und Hundeurin schützen (maximal 50 Zentimeter hoch und mindestens 50 Zentimeter Abstand zu Parkbuchten und Fahrbahn sowie mindestens 25 Zentimeter zu Rad- oder Gehweg).
    • Bei Bedarf beziehungsweise zu stark wucherndes "Unkraut" eventuell entfernen.
    • Die Fläche unter der Baumkrone vor Ablagerungen und parkenden Autos schützen, eventuell sogar durch eine kniehohe Absperrung (nur nach Absprache mit der Stadt!).
    • Eventuell professionelle Pflegemaßnahmen (etwa Bodenuntersuchung, Bodenverbesserung, Wurzelraumbelüftung) für den Patenbaum finanziell unterstützen.

    Was bringt eine Stadtbaum-Patenschaft?

    • Sie leisten einen aktiven Beitrag zum Erhalt wichtiger Stadt- und Straßenbäume und damit zum Klimaschutz, zur Verschönerung Ihres Viertels und zur Steigerung der Lebensqualität in Ihrer Stadt.
    • Sie dürfen die Baumscheibe Ihres Baumes weitgehend nach eigenen Vorstellungen gestalten und können sich damit quasi vor der Haustüre eine kleine Naturoase schaffen, von der auch Passanten, Schmetterlinge & Co. profitieren. Dabei bleibt es in der Regel Ihnen überlassen, ob Sie dort sich selbst ansiedelnden Ruderalpflanzen freien Raum geben oder Stauden Ihrer Wahl pflanzen. Zumeist erhalten Sie Pflegetipps und beratende Unterstützung durch das Stadtgartenamt, in manchen Städten (z.B. Nürnberg) sogar einen Gutschein für den Pflanzenkauf.
    • Beim Pflegen kommt man ins Gespräch, so können Sie die Öffentlichkeit über die positiven Wirkungen von Stadtbäumen informieren.

    • In der Regel erhalten Sie auch ein Schild, das Sie am Baum anbringen dürfen, um Ihr Engagement für die Allgemeinheit sichtbar zu machen.
    • In manchen Städten wird der uneigennützige Einsatz der Baumpaten sogar mit einem kleinen Fest samt Kulturprogramm belohnt.