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Wasser sparen – Abwasser vermeiden

Weltweit sind private Haushalte nur für rund zehn Prozent des Wasserverbrauchs verantwortlich. Den Rest teilen sich Industrie und Landwirtschaft, mit großen regionalen Unterschieden. Dennoch können wir den Umgang mit dem kostbaren Nass beeinflussen, direkt am Wasserhahn, aber auch über unseren Konsum: Hier erfahren Sie, wie Sie Wasser sparen können!

In Bayern liegt der Pro-Kopf-Wasserverbrauch bei 34 Litern täglich, er ist seit 2010 um fünf Liter gestiegen. Wer Wasser spart, schont nicht nur die Ressourcen, er trägt auch zu einem geringeren Abwasseraufkommen bei und verringert so den Aufwand für die Klärwerke. Das spart zugleich Kosten und Energie.

Neben unserem direkt sichtbaren Einfluss in Haushalt und Garten wirkt sich unser Handeln aber auch an entfernteren Orten aus. Verzichten Sie auf Produkte, die mit einem hohen Wasserverbrauch einhergehen, unabhängig davon, ob das Wasser in Bayern oder in weiter entfernten Regionen genutzt wurde: Der Begriff "virtuelles Wasser" wird verwendet, um zu verdeutlichen wie viel Wasser ein Produkt "enthält". Dazu wird bilanziert, wie viel Wasser im Produktionsprozess eingesetzt und schließlich mit dem Produkt importiert wird. So braucht man rund 25 Liter Wasser um eine Getränkedose herzustellen, ein Kilo Import-Tomaten enthält 40 Liter, ein Kilo Rindfleisch 5000 Liter und ein Auto bis zu 20.000 Liter. Auch virtuelles Wasser ist letztlich dem Verbrauch von uns Endkonsumenten zuzurechnen.

Wasser sparen: Zehn Tipps gegen Wasserverschwendung!

  1. Undichte, tropfende Wasserhähne oder -leitungen reparieren, durch stetes Tropfen können kontinuierlich viele Liter Wasser verschwendet werden.
  2. Drehen Sie den Hahn ab, während Sie Ihre Zähne putzen oder sich unter der Dusche einseifen.
  3. Installieren Sie wassersparende Duschköpfe oder/und Durchflussbegrenzer: Duschgefühl und Komfort bleiben mit modernen Armaturen erhalten, zugleich können Sie viel Warmwasser und damit Energie sparen, weil weniger Wasser erwärmt werden muss.
  4. Für kleine Toilettengänge die Spartaste bei der Toilettenspülung nutzen. Sie können auch die maximale Menge Wasser aus dem Spülkasten begrenzen, indem Sie einige, mit Steinen gefüllte Plastikflaschen in den Kasten legen.
  5. Wassersparende, moderne Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler sind in der Regel zugleich energieeffizienter. Nutzen Sie Sparprogramme und schöpfen Sie die Kapazität der Maschinen voll aus.
  6. Wählen Sie für Ihren Naturgarten Pflanzen, die gut an das lokale Klima angepasst sind und nicht am zweiten trockenen Tag die Blätter hängen lassen.
  7. Gehen Sie bewusst mit Reinigungsmitteln um und vermeiden Sie chemische Substanzen im Abwasser, die die Aufbereitung erschweren.
  8. Nutzen Sie Regenwasser zur Bewässerung von Garten oder Balkonpflanzen.
  9. Gießen Sie früh am Morgen oder spät am Abend: So verdunstet weniger Wasser und die Gefahr von Verbrennungen an empfindlichen Blättern ist geringer. Auch mit Tropfbewässerungssystemen oder Sprinklern mit Zeitschaltuhren können Sie gezielt und bedarfsgerecht bewässern.
  10. Decken Sie den Boden mit Mulch ab, um Feuchtigkeit zu speichern und Erosion zu verhindern. Eine lose Auflage aus Grünschnitt oder Laub bietet zudem vielen Tieren einen Lebensraum und trägt zur Nährstoffbildung bei.

Wasserverbrauch Bayern Haushalte und Kleingewerbe 2019 (in Litern)

(Quelle: Umweltstatistik Bayern 2019/Grafik: BN)

(Ab-)Wasser sparen: Welche Abwasserarten gibt es?

Schwarzwasser

Wasser aus der Toilette, das mit Urin und Fäkalien verschmutzt ist, muss zwingend über die Kanalisation in die Kläranlage geleitet werden. Spartasten an der Spülung verringern die Schwarzwassermenge, entsorgen Sie außer Toilettenpapier nichts im WC.

Grauwasser

Abwasser vom Duschen, Baden, aus der Spül- oder Waschwasser kann aufbereitet für die Toilettenspülung oder sogar zur Gartenbewässerung verwendet werden. Durchflussbegrenzer und Geräte mit geringem Wasserverbrauch helfen dabei Grauwasser zu verringern.

Regenwasser

Niederschlagswasser kann wie Grauwasser genutzt werden, sofern es nicht durch Stoffe aus Auffangleitungen belastet ist. Falls Sie Wasser von Dachflächen ableiten müssen, führen Sie Regenwasser in den (Garten-)Boden und nicht in den Kanal zur Kläranlage.

Wasser sparen mit Recyclingsystem im Garten

Wer größeren Aufwand nicht scheut und/oder über einen eigenen Garten verfügt, kann bis zur Hälfte an Wasser- und Abwasserkosten einsparen, indem er ein eigenes Recyclingsystem installiert. Denn nur Wasser, das mit Fäkalien oder Urin verschmutzt ist, das sogenannte Schwarzwasser, muss zwingend in der professionellen Kläranlage gereinigt werden. Das sogenannte Grauwasser hingegen ist für den Kanal eigentlich zu schade – und Regenwasser sowieso.

  1. Dusch- und Badewasser, aber auch das Wasser vom Geschirrspülen oder Wäschewaschen ist meist wenig verschmutzt, sofern Sie ökologische Reinigungsmittel verwenden. Mit einer Aufbereitungsanlage kann dieses Grauwasser beispielsweise eingesetzt werden um Toiletten zu spülen – die fast ein Drittel des Wasserverbrauchs im Haushalt ausmachen.
  2. Um Grauwasser für die Gartenbewässerung einzusetzen, sollten Sie eine Pflanzenkläranlage anlegen, auch Grünkläranlage genannt: In einem mit Schilf bepflanzten Kiesbeet wird das Wasser von groben Stoffen und durch Mikroorganismen gefiltert und gereinigt. In einem Sickergraben am Rand des Beetes sammelt sich das aufbereitete Wasser.