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Appell an den Regionalen Planungsverband der Industrieregion Mittelfranken: Atomausstieg braucht Windkraft nach Plan!

Resolution der mittelfränkischen Natur- und UmweltschützerInnen vom 7. April 2011 in Nürnberg

08.04.2011

Am 7. April fand in Nürnberg das mittelfränkische Kreis- und Ortsgruppentreffen des Bundes Naturschutz statt. Die 45 TeilnehmerInnen aus ganz Mittelfranken, darunter der Landesvorsitzende Hubert Weiger und die stellvertretende Landesvorsitzende Doris Tropper, verabschiedeten einstimmig die folgende Resolution zur Planung der Windenergie in Mittelfranken, gerichtet an den Regionalen Planungsverband der Industrieregion:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

die mittelfränkischen Kreisgruppen des Bundes Naturschutz (BN) setzen sich seit Jahrzehnten für die Senkung des Energieverbrauchs, eine massive Steigerung der Energieeffizienz, den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie, die Senkung der CO2-Emissionen um mehr als 90% und ein Ende der Energieverschwendung ein.

Ziel ist es, den Energiebedarf zu 100% aus erneuerbaren Energien zu decken. Wir halten dies aus Gründen des Umwelt- und Menschenschutzes sowie angesichts einer drohenden Klimakatastrophe schlicht für überlebensnotwendig. Neben der direkten Nutzung der Solarenergie kommt der Stromproduktion aus Windenergie eine besonders große Bedeutung zu.

Vor diesem Hintergrund hat es der Bund Naturschutz sehr begrüßt, dass der Regionale Planungsverband im vergangenen Jahr im Rahmen der fünfzehnten Änderung des Regionalplanes weitere Vorrangflächen für Windenergieanlagen im Landkreis Nürnberger Land ausweisen wollte.

Der BN hat sich mit einer qualifizierten Stellungnahme konstruktiv daran beteiligt und Standorte für ca. 20 bis 22 Windenergieanlagen im Landkreis Nürnberger Land befürwortet. Damit wären die Voraussetzungen geschaffen, dass rein rechnerisch über die Hälfte des Haushaltsstromes der Landkreisbevölkerung regenerativ erzeugt werden könnte. Dabei sind Einspar- und Effizienzpotentiale, für die sich der BN seit Jahrzehnten einsetzt, noch gar nicht berücksichtigt.

Dass am 14. März 2011 - ausgerechnet  zwei Tage nach dem Beginn der verheerenden Reaktorkatastrophe in Japan - der regionale Planungsausschuss den Beschluss gefasst hat, die schon weit vorangeschrittenen Planungen für den Landkreis Nürnberger Land einzustellen, erfüllt uns mit bitterer Enttäuschung. Wir befürchten, dass durch erneute Planungen für Ausweisungen von Vorrangflächen in der Gesamtregion wertvolle Zeit verstreichen wird.

Wir fordern den Regionalen Planungsverband daher auf, Ihren Beschluss vom 14. 03 2011 wieder rückgängig zu machen und die Ausweisung von Vorrangflächen im Landkreis Nürnberger Land zügig zu Ende zu führen. Dies würde unserer Meinung nach einer ins Auge gefassten Planung für die Gesamtregion keineswegs entgegen stehen. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass aufgrund des inzwischen von allen Parteien geforderten schnellen Ausstieges aus der Atomkraft der Druck für die Errichtung von Windkraftanlagen auch in Bayern schneller als erwartet steigen wird. Einem möglichen Wildwuchs von Windkraftanlagen aufgrund des privilegierten Baurechtes könnte somit im Landkreis Nürnberger Land vorgebeugt werden.

Wir fordern den Regionalen Planungsverband des weiteren auf, diejenigen Gemeinden, die im Rahmen ihrer Flächennutzungs- und Landschaftsplanung Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen ausweisen wollen (wie z.B die Gemeinde Offenhausen) nicht durch überflüssige bürokratische Hemmnisse daran zu hindern, sondern durch fachliche Beratung wohlwollend zu fördern, insbesondere wenn es sich abzeichnet, dass Gemeinden durch sog. Bürgerwindräder ihre regenerative Energieversorgung in die eigene Hand nehmen wollen."

 

für Rückfragen:
Tom Konopka, Regionalreferent für Mittelfranken
Tel. 0911/81 87 8-14, Email: tom.konopka(at)bund-naturschutz.de