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Bund Naturschutz fordert Korrektur des neuen Bahn-Preissystems

Wahlfreiheit für BahnCard-Kunden muss bleiben - gravierende Nachteile im bayerischen Regionalverkehr müssen beseitigt werden

09.10.2002

Der Bund Naturschutz in Bayern sieht im neuen Preissystem der Deutschen Bahn AG Chancen neue Bahnkunden zu gewinnen, hält aber vor allem die Regelungen im Regionalverkehr für völlig unausgegoren. Mit den neuen Angeboten könne die Bahn Autofahrer und Fluggäste für das Umsteigen auf die Schiene gewinnen und so Umwelt und Klima entlasten. Dazu solle auch die neue Bundesregierung beitragen, indem sie endlich den Mehrwertsteuersatz für Bahntickets über 50 Kilometer auf 7 Prozent senke.
Nachteile habe das neue Preissystem besonders im bayerischen Regionalverkehr, da es hier im Gegensatz zu anderen Bundesländern viele Landkreise ohne Verkehrsverbünde und damit ohne attraktive Tarifangebote gebe. Die drohende Verdoppelung der Fahrpreise für Bahn-Card-Inhaber im Regional- und Nahverkehr müsse durch Verhandlungen zwischen dem bayerischen Verkehrsminister Otto Wiesheu und der Bahn AG verhindert werden. Auch nach dem 15.12.02 müsse die Wahlfreiheit für Bahnkunden gegeben und die BahnCard mit 50 Prozent Rabatt und Gültigkeit zu den alten Bedingungen erhalten bleiben.


Richard Mergner, Landesbeauftragter des Bund Naturschutz: "Mit dem neuen Preissystem wird der Umstieg jetzt auch für bisherige Bahnskeptiker einfacher. Der heutige Tarifwirrwarr, bei dem selbst Fahrkartenverkäufer nicht mehr durchblicken, wird durch ein System ersetzt, das vor allem für Familien Vorteile bringt und mit Gruppenrabatten eine echte Konkurrenz zur Autonutzung wird."

Erheblichen Nachbesserungsbedarf sieht der Bund Naturschutz allerdings für Bayern in der Erweiterung des Bahncard-Rabatts auf Nahverkehrsverbünde und andere umweltfreundliche Verkehre. "Im Regionalverkehr muss jetzt Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu gemeinsam mit den Bahnunternehmen, Verkehrsverbünden und ÖPNV-Verantwortlichen attraktive und transparente Angebote für Einzelfahrten einführen und dem Tarifwirrwarr ein Ende setzen", fordert Mergner. Damit könnten die drohenden Mehrkosten für BahnCard-Besitzer im Regionalverkehr und die bereits existierenden Nachteile für Einzelfahrten innerhalb von Nahverkehrsverbünden abgebaut werden. Ziel müsse eine attraktive bayerische MobilCard für alle öffentlichen Verkehrsmittel bis hin zur car-sharing Nutzung sein.

Der Erfolg des neuen Preissystems müsse daran gemessen werden, ob die Zahl der Bahnkunden sowie der Anteil der Schiene am gesamten Verkehrsaufkommen gesteigert wird. Seine Grundstruktur biete gute Voraussetzungen und müsse nun weiterentwickelt werden. Damit Bahnfahren für alle billiger wird und die Wettbewerbsbedingungen zum Flugverkehr endlich fairer gestaltet werden, fordert der Bund Naturschutz von der neuen Bundesregierung außerdem die Absenkung des vollen Mehrwertsteuersatzes im Schienenfernverkehr auf 7 Prozent. Mergner: "Alles andere wäre ein Armutszeugnis für eine Regierung, die sich die Förderung der umweltfreundlichen Schiene auf die Fahnen geschrieben hat."


Für Rückfragen:
Bund Naturschutz
Landesfachgeschäftstelle
Tel. 0911/81878-25