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Neue BN-Broschüre „Bergstraßen – autofrei !“

Bund Naturschutz stellt Konzept für naturverträgliche Alternativen zum Freizeitverkehr in den bayerischen Alpen vor.

17.06.2004

Der Freizeitverkehr belastet Natur und Mensch in den Alpen massiv. Deutschland hat 2002 die Alpenkonvention unterzeichnet und sich damit zur Verkehrsreduzierung verpflichtet, bislang sind aber kaum Taten gefolgt. Um Alternativen zum privaten Autoverkehr aufzuzeigen, hat der BN für die über 100 km langen Bergstraßen in den bayerischen Alpen, die nicht zu Orten führen und v.a. von Ausflüglern befahren werden, ein Konzept vorgelegt, wie der individuelle Autoverkehr abgelöst werden kann.
Der Freizeitverkehr macht in den Alpen über 50 % des Gesamtautoverkehrs aus, einige Straßen werden sogar fast nur von Ausflüglern und Freizeitsportlern befahren. In den bayerischen Alpen gibt es 18 Straßen, die nicht zu Ortschaften führen und auf denen deshalb fast nur Ausflugsverkehr herrscht. Sie haben zusammen eine Länge von rund 100 km. Jahr für Jahr fahren auf diesen Straßen über 1,4 Millionen Kfzs und legen dabei über 200 Millionen Kilometer zurück. Der Autolärm reicht tief bis in die Alpentäler, belastet die Tierwelt und mindert den Naturgenuss. Abgase schädigen Mensch und Natur.

Mit der Unterzeichnung der Alpenkonvention im Dezember 2002 hat sich Deutschland zu umfangreichen verkehrspolitischen Zielen verpflichtet. Das Protokoll Tourismus der Alpenkonvention sieht die Förderung von Maßnahmen zur Einschränkung des motorisierten Verkehrs in den touristischen Zentren vor (Art. 13). Auch das Verkehrsprotokoll enthält Vorgaben u.a. zur Verkehrsreduzierung (Art. 7 d). Allerdings geht die Umsetzung dieser Ziele bisher nur äußerst schleppend voran. Um neuen Schwung in die Verkehrspolitik und die Umsetzung der Alpenkonvention zu bringen, wurde vom Bund Naturschutz die Broschüre „Bergstraßen – autofrei !“ erstellt. In ihr sind die 18 Ausflugsstraßen in den bayerischen Alpen detailliert beschrieben und werden Vorschläge gemacht, wie der Individualverkehr jeweils ersetzt werden kann.

Der Bund Naturschutz schlägt vor, auf längeren Freizeitstraßen statt der Autos Pendelbusse einzurichten. Zwei Gemeinden in den bayerischen Alpen haben dies bereits vorgemacht. 1984 schloss die Gemeinde Schliersee (Landkreis Miesbach) die Straße in die Valepp für den Pkw-Verkehr, seitdem fährt dort ein Bus. Die Gemeinde Oberstaufen im Allgäu löste1986 auf 5 Alpwegen den Auto-verkehr ab und setzt auf der wichtigsten Straße seitdem einen Bus ein, der kostendeckend jedes Jahr bis zu 30.000 Personen befördert.

Die Broschüre „Bergstraßen – autofrei !“ ist gegen einen mit Euro 1,44 frankierten Rückumschlag bei der Fachabteilung des Bund Naturschutz, Pettenkoferstraße 10 a, 80336 München erhältlich bzw. kann unter www.bund-naturschutz.de/ Fakten und Hintergründe/ Alpen/ Tourismus heruntergeladen werden.

gez. Richard Mergner
Landesbeauftragter

gez. Christine Margraf
Leiterin der Fachabteilung


Für Rückfragen:
Bund Naturschutz, Fachabteilung München, Pettenkoferstraße 10 a, 80336 München
Tel.: 089/ 54 82 98 63