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Tiere und Pflanzen

Bund Naturschutz begrüßt Schutz alter Bäume

Der Bund Naturschutz (BN) begrüßt, dass Forstminister Josef Miller Waldbesitzer für naturnahe Waldwirtschaft und insbesondere für den Schutz alter Bäume in ihren Wäldern mit Staatspreisen ehrt.

23.12.2005

Aus Sicht des BN ist es erfreulich, dass auch im Privat- und Körperschaftswald alte Bäume geschützt werden und richtige Baumriesen werden dürfen. "Wir freuen uns, dass Forstminister einer alten Forderung des Waldnaturschutzes nachkommt, und sich für den Schutz alter Bäume einsetzt," so Hubert Weiger, der Landesvorsitzende des BN. Der BN fordert dazu, dass das Vertragsnaturschutzprogramm Wald nachgebessert wird und die Finanzmittel von bisher etwa 1 Mio. € pro Jahr für die über 1,7 Mio. Hektar Privat- und Körperschaftswald in Bayern deutlich aufgestockt werden. Denn damit kann nur ein Bruchteil der ökologischen Leistungen der Waldbesitzer honoriert werden. Wo auch immer sich Waldbesitzer in Bayern für den Schutz alter Bäume engagieren, müssen sie eine gerechte Honorierung dafür erhalten.

Das größte Defizit im Waldnaturschutz ist der bestehende Mangel an alten Bäumen und Wäldern - unverzichtbarer Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Weil dieser Lebensraum fehlt, stehen viele Bewohner alter Wälder auf der Roten Liste. Deshalb müsste hier auch der Staatswald endlich seiner Vorbildfunktion nachkommen und es Ernst nehmen mit dem Schutz alter Bäume. Anlässlich ihres 250-jährigen Jubiläums im Jahr 2003 konnte sich die ehemalige Staatsforstverwaltung leider nicht dazu durchringen. Für die neu geschaffenen Bayerischen Staatsforste wäre es nun ein überzeugendes Signal, dass man es Ernst nimmt mit der vorbildlichen und nachhaltigen Waldwirtschaft. Im Rückblick auf das 250-jährige Jubiläum der bayerischen Staatsforstverwaltung schlägt der BN deshalb vor, allen 250-jährigen und älteren Bäumen in den Staatswäldern in allen Teilen Bayerns eine Überlebensgarantie zu gewähren. Dies würde bedeuten, dass man die alten Bäume als Zeitzeugen vergangener Jahrhunderte zu verehrungswürdigen Baumdenkmälern ausreifen lässt. Diese Baumpatriarchen könnten ihr natürliches Lebensende erleben und schließlich "in Würde sterben". Bayerns Bürgerwälder würden dadurch natürlicher, reicher und schöner werden. Dies hätte sicher auch keine wirtschaftlichen Einbußen zu Folge, weil die alten Bäume oftmals nur geringe Holzpreise erzielen.