Was interessiert Sie besonders?

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Tännensberg - Leuchtturmprojekt der Biodiversität

Weltweit nimmt der Artenverlust immer dramatischere Ausmaße an.

10.07.2015

Eine Ursache liegt sicher in der globalen Klimaerwärmung. Weitere Gründe für die rasante Verringerung der biologischen Vielfalt liegen im steigenden Flächen- & Ressourcenverbrauch durch den Menschen. Auch die moderne Landwirtschaft entwickelt sich zu einem Industriezweig, bei dem die Natur vielfach nur noch als Kulisse dient.

Gegen diesen Trend stemmt sich seit Jahren die kleine Gemeinde Tännesberg im nördlichen Oberpfälzer Wald:

Ein paar Spezialisten um den Naturschutzfachmann Toni Wolf hatten das Entwicklungspotential der dort noch vorhandenen natürlichen Vielfalt erkannt und mit einem breiten Netzwerk von Unterstützern erhalten und ausgebaut. Neben dem BUND Naturschutz, dem Landesbund für Vogelschutz und der Wildland-Gesellschaft haben insbesondere die Gemeinde Tännesberg, die Bayerischen Staatsforsten, der Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald, die staatlichen Naturschutzbehörden und der Bayerische Naturschutzfonds als finanzieller Unterstützer großen Anteil am Gelingen dieses ehrgeizigen Projektes. Viele einheimische Tier- und Pflanzenarten finden im Gemeindegebiet von Tännesberg durch entsprechende Pflege ihrer Lebensräume schon seit Jahren einzigartige Rückzugsgebiete. Durch die Optimierung von Biotopverbundsystemen und die Freistellung von Bachtälern kam für viele Arten die Rettung buchstäblich in letzter Minute. Ohne Landwirte und viele ehrenamtliche Naturschützer, die Biotoppflegemaßnahmen übernehmen, bedrohte Nutztierrassen züchten oder alte Nutzpflanzen kultivieren, wäre dies kaum möglich gewesen.

Tännesberg ist inzwischen zu einem Leuchtturmprojekt beim Erhalt der Biodiversität geworden.

Dieses Beispiel zeigt, dass es möglich ist, bedrohten Arten durch die Sicherung und Verbesserung ihrer Lebensräume zu helfen. Es zeigt aber auch, dass es den beherzten Einsatz unterschiedlichster Gruppierungen und vieler engagierter Bürgerinnen und Bürger braucht, die den Wert ihrer Natur vor der Haustür kennen und diesen Schatz für die Zukunft bewahren wollen.

Für Rückfragen:

Dipl. Biologe Jürgen Holl, Geschäftsstellenleiter Kreisgruppe Neustadt/W. Telefon 0961 42065, neustadt-weiden@bund-naturschutz.de

Helmut Schultheiß, Regionalreferent Telefon 0911 81878-13, helmut.schultheiss@bund-naturschutz.de