Was interessiert Sie besonders?

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

BUND Naturschutz begrüßt Bürgervotum für Windenergie in Sinzing (Lkr. Regensburg)

Mit einem Ergebnis von 55 % hat sich eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde Sinzing für zwei Windräder im Gemeindegebiet ausgesprochen. Im Vorfeld hatten die Kreisgruppe Regensburg und die Ortsgruppe Sinzing des BUND Naturschutz (BN) die Bürgerinnen und Bürger darum gebeten, für die Weiterführung der Bau-leitplanung der Gemeinde und gegen deren Abbruch zum jetzigen Zeitpunkt zu stimmen.

21.06.2021

„Der BUND Naturschutz freut sich über dieses Bürgervotum vor Ort und dankt allen, die sich in Sinzing für eine naturverträgliche Energiewende eingesetzt haben“, freut sich Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz. „Nach dem ähnlichen Ergebnis des Bürgerentscheids im Landkreis Ebersberg Mitte Mai ist dieses Resultat ein erneutes Signal an die CSU, die 10-H-Abstandsregel für Windenergie abzuschaffen. Denn Windenergie im Wald ist nur ein Notnagel und wird vor allem durch die 10H-Regel verursacht.“

„Nach dem sehr deutlichen Bürgervotum für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage Mitte April hat die Mehrheit in Sinzing innerhalb kurzer Zeit auch für die Weiterführung der Windenergieplanungen gestimmt. Diese Haltung wird auch vom BUND Naturschutz vor Ort unterstützt und gibt große Hoffnung, dass die Energiewende gemeinsam gelingen kann. Diese beiden Bürgerentscheide setzen ein starkes Zeichen über Sinzing hinaus“, äußert sich Raimund Schoberer, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Regensburg.

„Für viele Bürgerinnen und Bürger war es keine leichte Entscheidung. Jetzt gilt es entstandene Gräben wieder zuzuschütten, aber auch energisch die nächsten Schritte anzugehen“, so Susanne Stangl, Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Sinzing.

Gerade auch nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Generationengerechtigkeit bei den Folgen der Klimakrise, sieht der BUND Naturschutz den Freistaat Bayern in Zugzwang. Schließlich gibt es bayernweit noch eine Menge zu tun bei Energieeinsparung und den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Mit der am 11. Mai 2021 veröffentlichten Studie „100 Prozent Erneuerbare Energie in Bayern“ hat der BUND Naturschutz dafür schon erhebliche Vorarbeit geleistet. Demnach kann Bayern sich im Jahr 2040 zu hundert Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Lehrstuhls für Energiesysteme der Technischen Universität München und des Zentrums für angewandte Energieforschung im Auftrag des BUND Naturschutz (BN).

„Wir rufen daher Ministerpräsident Markus Söder und die Bayerische Staatsregierung dazu auf, endlich wirksame Beschlüsse zu fassen, mit denen die Realisierung der angekündigten Ziele für eine klimaschonende, dezentrale Energieversorgung schnellstens in die Wege geleitet wird“, so Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz. „Deshalb fordern wir von der Bayerischen Staatsregierung ein neues Klimaschutzgesetz, das die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einhält. Es benötigt jetzt verbindliche Ziele für Energieeinsparungen, Energieeffizienz und den Ausbau Erneuerbarer Energien. Die 10-H-Abstandsregel für Windkraft muss abgeschafft, auf Straßenneubauten verzichtet und eine Solarpflicht für Gebäude eingeführt werden“.