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Tiere und Pflanzen

Regionalen Biomarkt ausbauen

BN startet Initiative im Landkreis Miltenberg

05.02.2007

Als Ergebnis einer Veranstaltung für Multiplikatoren in Mönchberg, die vom Bund Naturschutz( BN) gemeinsam mit der „DNR-Bildungsinitiative Ökologischer Landbau – Gesunde Ernährung 2006/2007“ ausgerichtet wurde, finden in den nächsten Monaten eine ganze Reihe von „kulinarischen
Events“ mit Ökolebensmitteln im Landkreis Miltenberg statt.

Den Auftakt bildetam 3. März 2007 um 19 Uhr eine „fabula musica“ -
Märchen - musikalisch – kulinarisch in der Valentin-Pfeifer-Volksschule Eschau . Bei Märchen und Musik soll in aller Ruhe getafelt werden, mit Lebensmitteln, die überwiegend von den biologisch wirtschaftenden Landwirten aus der Region stammen. (siehe Anlage,18 €  Eintritt inklusive Speisen).

 

Im Dienstleistungszentrum Alter Obstkeller wurde den künftigen ReferentInnen über ökologische Ernährung aufgezeigt, dass Erwachsene und Kinder am besten über Geschmackstests für eine gesunde schmackhafte Biokost gewonnen werden können. Geplant ist, Verkostungsaktionen über Volkshochschulen anzubieten und außerdem gezielt Veranstaltungen für Schulen, Kindergärten, Elternbeiräte, und auch für Senioren durchzuführen. Interessierte LehrerInnen und Erzieherinnen, bzw. Eltern, oder interessierte Vereine können eine Referentinnenliste bei der BN-Geschäftsstelle anfordern. Alle  Personen, die Interesse am weiteren Ausbau des Biolandbaus im Landkreis haben, können bei dem am Samstag neu gegründeten Arbeitskreis mitarbeiten. (Kontakt BN Kreisgeschäftsstelle Miltenberg, Monika Orta,09372/944280).

Hans Jürgen Fahn, 1. Vorsitzender der BN Kreisgruppe Miltenberg, verwies darauf, dass die  Rahmenbedingungen für den regionalen Start der Bildungsoffensive  Ökologischer Landbau im Landkreis Miltenberg sehr gut sei. Die Wege zur nächsten Bioeinkaufsstätte würden immer kürzer, und es bestünde auch sehr gute  Belieferungsstrukturen durch einen Abokistenbetreiber. Eltern, die Ihren Kindern ein gesundes Pausenfrühstück mit auf den Schulweg geben wollen, haben es inzwischen leichter, hochwertige und frische Biolebensmittel einzukaufen.

 

Der Bund Naturschutz hat eine Liste der Naturkostläden und Biohöfe mit Direktvermarktung sowie Adressen von Lieferservice und Catering für Schulen und Kindergärten zusammengestellt.

 

Bio liegt im Trend

Der Markt für ökologische Lebensmittel in Deutschland ist im Jahr 2006 um ca. 15 % gewachsen und liegt inzwischen bei 4 Mrd. Euro Umsatz. Nach Angabendes Bundesverbandes der ökologischen Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) wurde der Umsatzzuwachs durch die Steigerung bei Frische-Produkten im Naturkostfachhandel, durch neue Bio-Supermärkte und  durch eine Ausweitung des Sortiments im Lebensmitteleinzelhandel und bei Discountern erreicht. Inzwischen werden 44% der Biobutter, 35% des Biojoghurts über den Lebensmitteleinzelhandel vertrieben ( Auswertung von oekolandbau.de). Bio-Babygläschen haben mit 64 %  und Bio-Babybreie mit 32 % die höchsten absoluten Bioanteile am Markt (Quelle: ZMP- Zentrale Markt- und Preisberichtstelle). Bei Möhren liegt der Anteil nach Angaben von Biohandel, 02/07 bei einem Viertel, gefolgt von Gemüsesäften.

 

Forderungen zum Ausbau des bayerischen Biomarktes

 

Der heimische Bioanbau durch die  bayerischen Biobauern hat keine so hohen Zuwachsraten aufzuweisen und so wird Bioware aus der Region mancherorts schon knapp. Marion Ruppaner, BN Agrarreferentin,stellt daher eine ganze Reihe von Forderungen an die bayerische Staatsregierung, damit auch die bayerischen Bauern von diesem Marktsegment profitieren können:

  • Klare Positionierung der bayerischen Staatsregierung für ein gentechnikfreies Bayern, damit die Agrogentechnik nicht zum Umstellungshindernis für die bayerischen  Landwirte wird, da eine Koexistenz zwischen Bioanbau und Gentechnik-Landwirtschaft auf Dauer nicht möglich sein würde.
  • Verstärkte Ausrichtung der staatlichen Fach-Beratung auf den Ökolandbau
  • Verbesserte Förderung des Ökolandbaus, damit Wettbewerbsnachteile gegenüber europäischen Nachbarländern  verringert werden
  • Eine Marketing Initiative für bayerische Ökolebensmittel: „Öko, regional und gut“ an Schulen, für staatliche Einrichtungen und Betriebskantinen.

Die Kommunen sollten sich der Kampagne anschließen und Krankenhäuser, Altenheime, Kindergärten mit Biolebensmitteln versorgen.

 

Für Rückfragen: 

Monika Orta
BN-Geschäftsstelle in Erlenbach
(Klingenberger Str. 7,
Tel: 09372/944280

 

Marion Ruppaner,
BN Referentin für Landwirtschaft
Tel. 0911/81 87 8-20 
marion.ruppaner@bund-naturschutz.de,

 

 

fabula musica  
Märchen - musikalisch – kulinarisch
am 3. März 2007 um 19 Uhr
in der Valentin-Pfeifer-Volksschule Eschau
18 €  (für Mitglieder 16 €) Eintritt+Speisen

 

Zu einem Gaumen- und Ohrenschmaus lädt der Bund Naturschutz am 3. März ein.

Im Sinne der slow-food-Bewegung fordert er auf, sich einen Abend lang Zeit zu nehmen für Märchen und Musik und dabei in aller Ruhe zu tafeln.

Die Lebensmittel dazu stammen überwiegend von den biologisch wirtschaftenden Landwirten aus der Region.

In den Volksmärchen der Gebrüder Grimm und in manchen Kabinettstückchen von Hans Christian Andersen wird gerne gekocht, gegessen und getrunken. Aus diesem Fundus schöpft „fabula musica“, in Person von Märchenerzählerin Evi Schwager und Musiker Sven-Gunnar Schöllmann. Sie begleiten die Speisenfolge mit Märchen vom Essen und Trinken und dazu passender Musik.

 

Karten: Bund Naturschutz 09372/944280, bei Christine Popp 09374/1371
und der Bäckerei Völker in Eschau

 

In der slow-food-Bewegung haben sich Menschen zusammengeschlossen, für die bewusstes Genießen beim Essen wichtig ist für ein gutes Leben. Dabei schauen sie über den Tellerrand hinaus und antworten gemeinsam auf das „fast-life“ mit einem genüsslichen  „slow“.

Der Genuss verbindet sich bei slow-food auf das wunderbarste mit der Ökologie. Heute kann niemand mehr ein Genießer und Feinschmecker sein, der nicht zugleich ein Naturschützer ist. Die Grundlagen des Genusses, die Vielfalt der Kulturpflanzen, an Tieren und Gerichten ist immens bedroht durch den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft und einen Globalisierungsprozess, in dem nur die stärksten und größten Produzenten übrig bleiben.

Slow-food versteht sich als eine Gegenkraft hierzu, die sich einsetzt für die Vielfalt in den Regionen und das jeweils Besondere. Dabei ist slow-food nicht einfach nur eine Gegenbewegung zu fast-food, sondern setzt auf eine Kultur, die auf die Individualität des Menschen Rücksicht nimmt. Hierzu gehören natürlich auch die vielfältigsten Traditionen von Gerichten, Zubereitungsart und Gastfreundschaft, ohne rückwärtsgewandte Romantik, sondern mit der Bereitschaft sich für gute, gesunde Lebensmittel zu engagieren.