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Weltenburger Enge ist erstes nationales Naturmonument in Bayern

„Wir freuen uns über die Auszeichnung der Weltenburger Enge als erstes Nationales Naturmonument in Bayern“, kommentiert der BUND Naturschutz-Landesvorsitzende Richard Mergner die Unterschutzstellung durch das bayerische Kabinett. Der BUND Naturschutz hatte gemeinsam mit anderen Verbänden dieses Juwel bayerischer Kulturlandschaft in den achtziger Jahren vor einer Staustufe mit Wasserkraftwerk gerettet, die die Rhein-Main-Donau AG und die Staatsregierung geplant hatten. Gleichzeitig fordert der BUND Naturschutz eine deutliche Vergrößerung der geschützten Flächen um mindestens tausend Hektar.

13.02.2020

Das jetzt beschlossene Schutzgebiet umfasst nur knapp 200 Hektar und den eng gefassten Schluchtbereich, der bereits jetzt mehrfach geschützt und kaum mehr forstlich genutzt wird. Deswegen fordert der BUND Naturschutz die Vergrößerung des nationalen Naturmonuments: "Erst mit dem Verzicht auf die forstliche Nutzung angrenzender Staatswälder auf einer deutlich größeren Fläche von ca. 1.000 Hektar kann das Nationale Naturmonument ein ambitioniertes Schutzgebiet werden, das bundesweiten Standards entspricht und einen neuen Beitrag zur Umsetzung der neuen rechtlichen Verpflichtung für 10 Prozent Naturwälder liefert", so Mergner.

"Die Weltenburger Enge braucht nicht primär eine weitere Schutzkategorie, sondern einen besseren Schutz, den Nutzungsverzicht in den Staatswäldern und eine Besucherlenkung", fordert Dr. Christine Margraf, stellvertretende Landesbeauftragte des BUND Naturschutz. "Der Ausweisung als Nationales Naturmonument muss daher jetzt dringend und schnell die Änderung der Verordnung der beiden bestehenden Naturschutzgebiete auf deutlich größerer Fläche folgen. Sie muss einen naturschutzfachlich hochwertigeren Schutz sicherstellen, um die biologische Vielfalt hier deutlich besser zu schützen als bisher. Auch das Europadiplom kann nur so erhalten werden."

"Die Weltenburger Enge ist ein einzigartiges Naturschauspiel und bundesweit naturschutzfachlich bedeutsames Gebiet, das ist absolut unstrittig", betont Peter Forstner, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Kelheim. Sie ist bereits durch zwei Naturschutzgebiete, das Europadiplom, Natura 2000 und mehrere Naturwaldreservate geschützt. "Aber der ökologische Wert wird dadurch beeinträchtigt, dass außerhalb der Naturwaldreservate die Wälder auch in den Schutzgebieten forstlich bewirtschaftet werden und dass die Freizeitnutzung stark zugenommen hat. Das Nationale Naturmonument ändert daran erst einmal nichts." Da gerade auch durch die Ausweisung als Nationales Naturmonument der Besucherandrang weiter zunehmen kann, begrüßt der BN die neuen mit der Ausweisung verbundenen Stellen: "Wir brauchen ein Besucherinformations- und Lenkungskonzept sowie effektivere Kontrollen und hohe Präsenz zur Lenkung im Gebiet. Daher ist die Einrichtung von 11 Stellen sehr zu begrüßen, sie sind zentraler Bestandteil, um den Schutz der Natur im und um das Nationale Naturmonument zu verbessern."

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