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Wintertourismus ohne Schnee

BN fordert Kreativität statt Torschlusspanik

12.03.2007

Der Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) erneuert angesichts des warmen Winters seinen dringende Forderung nach einer Umorientierung im Wintertourismus in den bayerischen Bergen: „Die Kommunen sind besser beraten, wenn sie jetzt umsteuern und auf naturverträgliche schneeunabhängige Angebote setzen“ fordert Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BN. „Wer den Gästen  Winterwandern, Kutschenfahrten, kulinarische oder aktive Erlebnisse in heimischer Natur und Kultur bietet, braucht um zufriedene Gäste auch ohne Schnee nicht bangen.“ Als Beispiele nennt der BN die steigenden Winterbesucher im Nationalpark Berchtesgaden oder im Ökomodell Achental.

„Es gibt so viele Möglichkeiten, die Kostbarkeiten von Natur und Kultur im Winter mit Spaß und allen Sinnen, auch selbst aktiv zu er-Leben“ berichtet Dr. Josef Heringer aus seiner eigenen Praxis. „Doch sie dürfen nicht nur als Notprogramm beworben werden - wir brauchen neue Leitbilder und ein anderes Bewusstsein für neue, alternative Angebote“ Dies wäre auch ganz im Sinne der Alpenkonvention. 

Hierfür fordert der BN auch eine Umorientierung der Investitionen: „Alle Investitionen müssen auf ihre Umwelt- und Klimaverträglichkeit überprüft werden“ so Werner Fees, stellv. Sprecher des BN Arbeitskreises Alpen. Anstatt Geld mit Schneekanonen zu verpulvern, müssen die Alternativen stärker gefördert werden. „Auch Genehmigungsverfahren müssen diesen Veränderungen Rechnung tragen.“

Dabei ist nach Ansicht des BN eine Gesamtbetrachtung des Winter- und Sommertourismus nötig, denn die Bedeutung der Alpen wird gerade im Sommertourismus zunehmen.

Neue kreative Alternativangebote sind aber derzeit noch Mangelware, gerade im letzten Jahr wurde wieder massiv in den Ausbau der Skigebiete investiert - trotz Klimawandel, sinkender Skifahrerzahlen und kontinuierlich steigenden Interesse am Naturtourismus.

 

Wärmster Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

 

Auch wenn dieser Winter (noch) nicht der Normalfall ist: der Winter 2006/7 hat gezeigt, wie der normale Winter am Ende dieses Jahrhunderts aussehen könnte. Die um 3-4° C erhöhte Temperatur von Dezember bis Februar entsprach etwa den Prognosen für 2100. Zudem war der Winter sehr schneearm. Dass die Klimaveränderung in den Alpen dramatische Auswirkungen gerade auch auf den Tourismus haben wird, da sind sich Klima- und Tourismusforscher einig (siehe Anlage 1).

 

Der Klimawandel entzieht dem Wintertourismus in der bisherigen skisport-orientierten Form die Grundlage: die Schneesicherheit. Die Bayerischen Wintersportorte werden zu den Verlierern des Wettbewerbs um Schneesicherheit gehören. Der Konkurrenz mit den hochgelegenen österreichischen oder mit den Schweizer Skigebieten wird man auch mit Schneekanonen in Bayern nicht trotzen können.

 

 

Wintertourismus am Scheideweg: weiter so wie bisher – in die Sackgasse ? Oder: Neues bieten – für die Zukunft ?

 

Neben den überfälligen Maßnahmen zum Klimaschutz (z.B. Verkehrsreduzierung und Energieeinsparung) ist nun Kreativität gefragt, um mit den schon jetzt unvermeidbaren Konsequenzen für den Wintertourismus in den Alpen umzugehen. Doch hier scheiden sich die Geister:

 

·        die meisten Skigebiete und Kommunen setzen in einer Art Torschlusspanik und nach dem Prinzip Hoffnung in blindem Glauben an die Technik auf Schneekanonen, neue Lifte und Kapazitätserhöhungen, als ob sie damit den Klimawandel und den alpenweiten Konkurrenzdruck aufhalten könnten. Den schwindenden Gletschern wird ein Pflaster verpasst, als ob Abdeckung eine Lösung wäre. Das ist fantasielos, kostet Geld, mittlerweile auch Steuergelder, und zerstört Natur und Landschaft und damit die Grundlage für den wichtigen Sommertourismus – und funktioniert außerdem letztlich doch nicht, wie der Winter 2006/7 deutlich gezeigt hat. Bleibt die Gäste-Steigerung aus, kommt zum ökologischen noch das finanzielle Fiasko hinzu - der Weg in die Sackgasse.

·        nur wenige ergreifen bisher die Chance und sehen Alternativangebote nicht als Notlösung und Verlegenheitslösung, sondern bewerben diese positiv – und machen damit äußerst positive Erfahrungen. Sie haben das von Touristikern so genannte „Alleinstellungsmerkmal“, das in der globalen Konkurrenz immer wichtiger wird. Diese Alternativangebote sind in der Regel naturverträglich, weitgehend saison­unabhängig und verbinden Tourismus mit dem Schutz von Natur, Landschaft und regionaler Kultur. Hier entstehen auch neue Arbeitsplätze – der Weg in die Zukunft.

 

Derzeit scheint der bayerische Wintertourismus durch viele Fehlinvestitionen in die Sackgasse geführt zu werden, das zeigen aktuell geplante bzw. durchgeführte Ausbauten in Skigebieten oder die Heranschaffung von Schnee aus Österreich, um Ski-Großveranstaltungen noch durchführen zu können (z.B. im Febr. 2006 mehr als 2000 m³ Schnee für das Kandahar-Rennen, 50.000 € Kosten: „Weltcup fast wie im Winter“, 23.03.2007, SZ). Aktuelle Beispiele für die Fortsetzung der Fehlinvestitionen in Skigebiete sind nach Ansicht des BN der Ausbau des Skigebiets am Stümpfling (siehe BN PM 20/06/FA), am Hausberg für die Ski-WM 2011 (siehe BN-PM 07/06/FA) oder am Fellhorn und anderen Allgäuer Skigebieten (siehe BN-PM 14/06/FA).

 

Natürlich wird es in der Entwicklung Gewinner und Verlierer geben, aber es darf nicht sein, dass einzelne Verlierer wie z.B. die Skitourismusindustrie, die positiven Entwicklungen blockieren. Und auch wenn zunächst Geld in die Entwicklung, das Ausprobieren und die professionelle Bewerbung von Alternativen gesteckt werden muss: angesichts der im wahrsten Sinn des Wortes verpulverten Millionen, die in neue Schneekanonen gesteckt werden, könnte sehr viel Geld durch Umschichtung gewonnen werden. Außerdem zeigen verschiedene Umfragen eine steigende Bereitschaft der Urlauber, für transparente umwelt- und klimafreundliche Angebote 10-15 % mehr auszugeben.

 

Bayern hat durch seine Tourismusstruktur noch die Chance, umzusteuern. Der Tourismus in den bayerischen Alpen ist ein Ganzjahrestourismus mit Schwerpunkt auf dem Sommer. Auch bayerische Winter-URLAUBS-Orte sind keine reinen Winter-SPORT-Orte, sondern haben fast immer ganzjährig Saison. Vor allem Stammgäste und Familien suchen die Erholung auch ohne Schnee. Das hat die gute Buchungslage trotz des Schneemangels in den Weihnachtsferien 2006 alpenweit gezeigt. Auch die Seilbahnen waren gut ausgelastet, weil die Gäste trotzdem in die Höhe fuhren. Einbußen ergeben sich beim Tagestourismus – aber wer verdient daran? - und bei den Skiliften. Zugenommen hat die Nachfrage nach Wellness-Angeboten, aber auch Wandern und Kulturangebote im Winter sind immer mehr gefragt. Nach Aussagen von Experten steckt gerade im Winterwandern ein riesiges Gäste-Potenzial (siehe Anlage 2). Wichtig sind auch verbesserte Ganzjahres-Angebote, insbesondere in der Zwischen-Saison, zum Aufbau eines Vier-Jahreszeiten-Tourismus. 

 

Die Suche nach Alternativen zum Skilaufen steht noch am Anfang. Dazu gehört auch Mut zum Besonderen, zum Kreativen, zur „Entschleunigung“ und zum Individuellen. Es gibt kein Patentrezept, Vielfalt ist gefragt. Gerade im sensiblen Alpenraum verspricht die Besinnung auf dauerhafte Tourismuskonzepte, welche die Schönheit und Unverwechselbarkeit unserer Landschaft nutzen und erhalten, die besten Er­folge. Dazu gehört auch Flexibilität, damit die Angebote witterungsabhängig gestaltet und beispielsweise in schneearmen Wintern wie 2006/7 auch Sommerangebote kurzfristig durchgeführt werden können – die Möglichkeiten,die Kostbarkeiten von Natur und Kultur im Winter mit Spaß und allen Sinnen, auch selbst aktiv er-Leben zu können, sind vielfältig (siehe Anlage 2).

 

Eine Studie des Büros Dr. Christian Baumgartner mit der FH Bremen ergab in einer Abfrage aller regionalen und überregionalen Tourismusverbände im Alpenraum (2005/6), dass es bisher nur wenig neue Alternativangebote gibt und diese eher als Notfallprogramm beschrieben werden – vermarktungsstrategisch natürlich sehr ungünstig. Nötig sind neue Leitbilder und ein anderes - positives - Bewusstsein für die Chancen dieser Form des Tourismus. Dies wäre auch ganz im Sinne der Alpenkonvention. 

 

Die Qualitäten der bayerischen Alpenorte sollten in diesem Sinne weiterentwickelt werden. Sie haben eine Chance, sich ein eigenes selbstbewusstes Image zu geben, ohne ständig nach der Konkurrenz in Österreich zu schielen.

Mit Schneekanonen und weiterer Konzentration auf den Skifahrer wird ihr Image eher geschädigt. Sogar der Schweiz wird vom Wold Economic Forum (WEF) in einer Studie „eine stärkere Hinwendung zum umweltverträglichen Tourismus [empfohlen]. Dass Schneekanonen und Skihallen nicht in dieses Konzept passen, ist offensichtlich.“ (Neue Züricher Zeitung, 02.03.2007). Politiker wie Bayerns Wirtschaftsminister Huber, die noch Schneekanonen propagieren, handeln aus Sicht des BN verantwortungslos.

 

Für Rückfragen:

Dr. Christine Margraf, BN-Fachabteilung München, Pettenkoferstraße 10a/I, 80336 München, Tel.: 089/548298-89, christine.margraf@bund-naturschutz.de

 

 

 

 

Anlage 1: Klimawandel in den Alpen

 

Wissenschaftler des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) der Vereinten Nationen haben in ihrem neuesten 4. Bericht im Februar 2007 vor einer Klimaerwärmung um bis zu 6,4 °C bis zum Jahr 2100 gewarnt. In Abhängigkeit vom weiteren Anstieg der Treibhausgase werden die Temperaturen im günstigsten Fall um 1,1 bis 2,9°C, im schlimmsten Fall aber um 2,4 bis 6,4°C global ansteigen.

Der Zeitraum von 1990 bis 1999 war das wärmste Jahrzehnt seit 1000 Jahren. 11 der vergangenen 12 Jahre sind unter den 12 wärmsten seit Beginn der Klimaaufzeichnungen Mitte des 19. Jhds. Die letzten Jahre haben das sehr deutlich gezeigt: 2001 und 2002 waren ungewöhnlich heiß, der Sommer 2003 hat in Europa alle bisherigen Hitzerekorde gebrochen. 2005 war nach einer Studie der US-Weltraumbehörde das wärmste jemals registrierte Jahr und auch 2006 war ein Jahr der Weltrekorde: die Schneemassen im Frühjahr, die Hitze im Juli, der heiße Herbst und der schneelose Winter.  Und der Winter 2006/2007 war der wärmste in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1901 (DWD).

Die global gemittelte Temperatur der Erde ist in den letzten 100 Jahren um etwa 0,8 °C angestiegen, davon allein 0,6 °C in den zurückliegenden 30 Jahren. 

Die Kontinente der Nordhalbkugel haben sich in den mittleren und hohen geographischen Breiten bisher am stärksten erwärmt: In Deutschland liegt der Temperaturanstieg im 20. Jahrhundert bei +0,9°C, in Österreich bei +1,1  und in der Schweiz bei +1,4°C.

In den Alpen stiegen die Temperaturen am stärksten an, die Erwärmung fiel dort in jüngster Zeit ungefähr dreimal so stark aus wie im weltweiten Durchschnitt (OECD, 2007): um etwa 2°C. Die Temperatur nimmt dabei in der Höhe schneller zu als in tieferen Lagen und die Temperaturminima steigen dreimal schneller an als die Maxima: d.h. die Nächte werden wärmer (BENISTON, HAEBERLI, 1998). 1994, 2000, 2002 und 2003 waren in den Alpen die wärmsten Jahre der letzten 500 Jahre.

Nach Aussagen von Prof. Dr. Wolfgang Seiler (Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK-IFU) der Helmholtz-Gemeinschaft in Garmisch-Partenkirchen) ist in Europa bis Ende dieses Jahrhunderts mit einer Temperaturzunahme von bis zu 3°C im Jahresmittel und sogar von 4-5°C im Wintermittel zu rechnen. Zur Verdeutlichung: 4° C entspricht der Differenz der Jahresmitteltemperatur zwischen Garmisch-Partenkirchen (720m – 6,5° C) und dem Wintersportgebiet Kreuzeck (Bergstation auf 1650m – 2,5° C). Mit jedem 1° C Erwärmung verschiebt sich die Null-Gradgrenze um 150 Höhenmeter nach oben. Die Auswirkungen sind drastisch und bereits heute zu spüren: Gletscher schwinden, Permafrostböden tauen auf, die Gefährdung durch Muren nimmt zu. Gleichzeitig soll die jährliche Niederschlagsmenge um ca. 10% zurückgehen, d.h. damit fällt auch weniger Schnee (Zu Klimaänderung s. auch: Latif, 2004 und Seiler, 2004, 2007).

Letztlich nimmt die Schneesicherheit der bayerischen Skisportgebiete drastisch ab und die verbleibende Skisaison wird deutlich verkürzt. Wegen ihrer geringen Höhenlage sind die bayerischen Skigebiete besonders vom Klimawandel betroffen (Abb. 2, 3). Laut OECD-Studie (2007) wird bei einer Zunahme von 4°C in Deutschland ein einziges Skigebiet noch schneesicher sein.

 

 

Anlage 2:  Beispiele schneeunabhängiger Winterangebote:

 

·        Nationalpark Berchtesgaden: das seit 1999 angebotene Winterprogramm erfreut sich steigender Nachfrage: Themen-Wanderungen, Familien- und Kinderprogramme mit Wild-Beobachtungen, Pferdekutschen- und -Schlittenfahrten u.a. Die Besucherzahlen an den Informationsstellen wuchsen seit 1998 um rund 40%.
Prof. Dr. Grassl, 25.02.2006, Berchtesgadener Anzeiger: „Der Nationalpark ist das einzig große Pfand, das das Berchtesgadener Land noch hat. Der ist es, der die Gäste anzieht, und nicht ein zusätzlicher Skilift.“     
Auch andere Nationalparke und Schutzgebiete verzeichnen steigende Besucherzahlen, Urlaub in „Nationalen Naturlandschaften“ etabliert sich als Urlaubsform.

·        Ökomodell Achental e.V. (Lkr. Traunstein): „Erhalten, erleben, genießen – Gesunder Lebensraum, Herausforderung für uns alle“ (Fritz Irlacher, Bürgermeister). Fackelwanderung, Winterbergtouren und andere vielfältige schneeunabhängige Angebote halten die Stammkunden unabhängig vom Schnee. Hervorragende Wanderkarten und ganzjährig geöffnete Berggasthäuser machen das Wandern leicht. Auch im Winter 2006/7 sind die Urlauber geblieben, insbesondere das Winterwandern bei herrlichem Wetter ist stark im Kommen, sogar auch bei den Einheimischen. Sogar im schneereichen Winter 2005/6 fand der für Fußgänger präparierte Teil der Loipe den größten Anklang.
Und für den Wunsch nach Skifahren bietet das Achental einen kostenlosen Bustransfer nach Kössen an.

·        Immenstadt (Allgäu): Rückbau des Skigebietes am Gschwendner Horn und Umwandlung in ein Winter- und Sommerwandergebiet (1994, Förderung durch die DBU).     
Auch anderswo in den ganzen Alpen wurden Skianlagen stillgelegt bzw. abgebrochen. Dies wird künftig öfter ein Thema werden und erfordert und eröffnet Chancen für eine Umorientierung.

·        Pfronten (Allgäu): Bewerbung des Winterwanderns, „Offener Werkstadl“, „Fackelwanderung mit Besucher einer Wildfütterung“, „Eine Nacht im selbstgebauten Iglu“ mit Verköstigung durch einen lokalen Biobauern, „Florales Basteln mit Heu“, „Besichtigung einer Glasbläserei“, Nordic Walking“ u.a. – Auszug aus dem Veranstaltungskalender von Pfronten. Dazu noch eine Rodelbahn mit Sessellift-Beförderung auf die Hochalpe.    
Die Breitenbergbahn hatte 2006/7 keinen einzigen Skitag.

·        Rettenberg (Allgäu): Ablehnung eines vom DSV geplanten Alpinen Leistungszentrum am Grünten (das dann allerdings in Hindelang realisiert wurde).

·        Winterwandern hat eine große Zukunft. Z.B. wirbt der Tiroler Kaiserwinkl mit 80 km geräumten Wanderwegen. Winterwandern wird in der Schweiz schon heute intensiv beworben. Im schneearmen Winter 2006/7 sind viele Urlauber bei schönem Wetter nur zum Wandern in die Höhe gefahren. Eine Vermarktung als „deep temperature trekking“ konnte die Nachfrage bei den Jugendlichen deutlich steigern – es kommt also auf die Vermarktung an !

·        Gut angenommene Angebote für geführte Themen-Wanderungen und Erlebnistouren in der Winternatur, Tierspuren-Suche, „Verborgene Schönheiten im Winter: von Pilzen und Flechten lernen“, „Überlebenstraining“, „Aktiv für die Landschaft“ (Landschaftspflege-Maßnahmen für Natur und Almbauern), „Wildnis erleben – ein Stück deutsche Wildnis kennenlernen“, Arbeiten für traditionellen Kulturen (landschaftstypische Zäune, Basteln mit Heu etc.), „Mit Esel und Ziege unterwegs“, normale Reitangebote, Lagerfeuer-Romantik oder -Event – es gibt so viele Möglichkeiten, die Kostbarkeiten der Natur im Winter mit Spaß und allen Sinnen, auch selbst aktiv zu er-Leben.

·        Genußangebote: Bauernfrühstücke mit gesunden und regional/ ökologisch erzeugten Nahrungsmitteln, „Knospenmenü“ oder „Teekräuter-Suche“ mit der Zubereitung von leckeren Getränken und Speisen auch im Winter (z.B. Brombeer-Tee). Regionale Erzeuger können mit einbezogen werden.

·        Kulturangebote, die auch das regionale Handwerk in den Vordergrund stellen können und damit regionale Arbeitsplätze und lokale Wertschöpfung sichern können.

·        Fackelwanderungen,

·        Wildtierbeobachtungen

·        Gesundheitsangebote, Erlebnisbäder, „Stress- und schneefrei“ (z.B. zum Saisonauftakt in Winterberg ohne Schnee, 17.12.07), u.a.

·        Villgratental (Osttirol): Werbung mit „Kommen Sie zu uns: Wir haben - nichts“. Die Werbung mit Ruhe und Stille setzt einen Gegenpunkt zum zunehmenden Trubel des Skisportes.

·        Rodeln, Schneeschuhwandern, Eislaufen – allerdings als ebenfalls schnee- bzw. kälteabhängige Angebote ebenfalls sehr witterungsabhängig. Schneeschuhwanderungen müssen zudem auf die Bedürfnisse der Tiere abgestellt werden.

 

 

Die Erfahrungen sind besser als von vielen befürchtet ...

 

Winterwandern voll im Trend: …  Trotz Schneemangels vor allem in den tieferen und mittleren Lagen sind die meisten Verantwortlichen in der Touristikbranche mit dem Verlauf der Faschingswoche zufrieden. … Winterwandern habe sich zu einem Riesenrenner entwickelt. …. Spezialticket 5 Wander-Höhepunkt entwickelt. Dabei spart der Winterwanderer 30 % gegenüber dem Normalpreis. … Statt Tiefschneefahren sei man eher zum Klettern gegangen oder in den Seilgarten. …. Dirk Schoppmann, Geschäftsführer des Hotel-Verbundes der Allgäuer Top- und Landhotels, ist von der Stärke der Region überzeigt. Von Lindau bis Ostallgäu gebe es so viele kulturelle Höhepunkte, dass auch bei Schneemangel keine Langeweile  aufkommen werde.“ (27.02.2007, Allgäuer Zeitung)

 

 

... während die Träume im teuer aufgerüsteten Skigebiet zerplatzen:

 

Blühende Pisten am Spitzingsee .... Was vom Winter übrig bleibt. Die einen reden vom Klimawandel, die anderen von neuen Beschneiungsanlagen – Besuch in einem Ort, der vom Schnee lebt, aber keinen Schnee hat. ... „Nach umfangreichen Modernisierungen zählt das Gebiet wieder zu den Top 5 Skigebieten in Deutschland .. und zu den schneesichersten“ Es klingt wie ein Witz.“ (22.01.2007, SZ).