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Tiere und Pflanzen

Erfolgreiche Infotour über Bio-Lebensmittel in Bayern

Bund Naturschutz(BN) und Landesvereinigung für Ökologischen Landbau (LVÖ) ziehen Zwischenbilanz - 8ooo Menschen in wenigen Wochen direkt erreicht

16.12.2002

Bund Naturschutz und LVÖ waren als regionale Partner im Freistaat Bayern für das Bundesprogramm Ökolandbau mit einer Verbraucheraufklärungsaktion im November und Dezember an 36 Einsatztagen in Fußgängerzonen, Einkaufszentren, auf Messen und Märkten unterwegs, um die Verbraucher mit Verkostungsaktionen über Bioprodukte und deren Kennzeichnung zu informieren. Der diesjährige Abschluss der Tour war am 15.12. der Weihnachtsmarkt in Waldkirchen.

Mit der Infotour sollte vor allem das Vertrauen der Verbraucher in Bioprodukte gestärkt und die vielfältigen Bezugsquellen für Lebensmittel in der Region bekannter gemacht werden. Auch das neue Bio-Siegel aus dem Bundeslandwirtschaftsministeriums wurde vorgestellt. An den Ständen informierten neben dem BN - Team etwa 50 Biolandwirte der verschiedenen Anbauverbände in Bayern (Bioland, Demeter, Naturland, Biokreis) über die Vorzüge des regionalen Bioanbaus.

Bisher konnten mit der Tour rund 8.000 Menschen in Bayern über ökologischen Landbau, Bio-Lebensmittel und das Bio-Siegel informiert werden und darüber hinaus am Stand durch schmackhafte Verkostungsaktionen einen Eindruck von der hervorragenden Qualität regionaler Bio-Lebensmittel bekommen.

Der Bund Naturschutz sieht in der Verbraucheraufklärung vor Ort einen wichtigen Ansatz, um regionale Biomärkte weiter zu erschließen, um damit mehr Landwirten die Chance zu eröffnen, auf ein Verfahren des biologischen Landbaus umzustellen. Damit kann eine nachhaltige Landwirtschaft in Bezug auf Boden, Trinkwasser und Artenschutz entscheidend vorangebracht werden. Den Verbrauchern wird so immer mehr Möglichkeit gegeben durch gezieltes Einkaufen ökologischer Produkte aktiv den Naturschutz zu unterstützen.

Begleitend fordert der BN die Fortführung des Bundesprogramms Ökolandbau auf Bundesebene bis zum Ende der Legislaturperiode sowie in Bayern die Fortführung der Investitionshilfen für Stallumbauten auf ökologische Verfahren über Juni 2003 hinaus.

Die Infotour Ökolandbau wird ab Frühjahr 2003 fortgesetzt, um noch mehr Verbraucher in Bayern direkt anzusprechen und den Ökolandbau zu unterstützen.

Auch aktuelle Verbraucherumfragen bestätigen, dass Biokost ein immer positiveres Image erhält. So hat das EMNID-Institut im November 2002 bei einer repräsentativen Verbraucherbefragung herausgefunden, dass schon 60% der Befragten regelmäßig Bio-Lebensmittel einkaufen, 4% davon kaufen ausschließlich biologisch ein.

In Zukunft werden immer mehr Bioprodukte nachgefragt werden. Rund 26% der Konsumenten gaben an, dass sie davon ausgehen innerhalb der nächsten 12 Monate vermehrt "bio" einzukaufen, über einen längeren Zeitraum gesehen gaben das sogar 43 % der Befragten an, insbesondere jüngere Konsumentinnen und Konsumenten. Für 57% ist an erster Stelle nicht allein der Preis beim Einkauf entscheidend, sondern ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Obwohl sich die "Herkunft aus Ökologischem Landbau" als kein explizites Kaufkriterium herausgestellt hat, rangiert es indirekt doch weit oben. Beleg dafür ist unter anderem, dass viele Verbraucher Wert darauf legen, dass Tiere nicht vorbeugend mit Antibiotika behandelt werden (56%). Für jeden zweiten Bundesbürger ist eine artgerechte Tierhaltung ein wichtiger Aspekt und für 49% der Gesundheitsaspekt. Weitere 46% der Befragten legen sehr großen Wert darauf, dass Pflanzen nicht mit chemisch-synthetischen Unkrautbekämpfungsmitteln behandelt, und dass Lebensmittel schonend und mit wenig Zusatzstoffen verarbeitet werden (41%).

Auch das Bio-Siegel erweist sich bisher als sehr erfolgreich. Schon rund 12.000 Lebensmittel sind mit dem neuen Bio-Siegel gekennzeichnet.
Der konventionelle Handel allein konnte eine Umsatzsteigerung bei Bioprodukten seit Einführung des Siegels um 25% verzeichnen, was zeigt, dass das Bio-Siegel seine Aufgabe erfüllt, das Vertrauen der Verbraucher in Bioprodukte durch eindeutige Erkennbarkeit zu erhöhen. 77% der Experten beurteilen die Zukunft der Bio-Waren mit sehr gut bis gut.
(Die Ergebnisse sind nachzulesen unter www.oekolandbau.de ,Nachrichten bzw. www.bio-siegel.de)


Für Rückfragen:
Marion Ruppaner
BN-Agrarreferentin
Tel. 0911/81 87 8-20
Fax 0911/86 95 68