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Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum): Steckbrief
Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Gabel-Azurjungfer ist eine der neuesten bodenständigen Libellenarten in Bayern.
Das Hauptverbreitungsgebiet der Gabel-Azurjungfer liegt im Mittelmeergebiet. In Bayern konnte sie 2016 im Landkreis Dingolfing-Landau erstmals gesichert nachgewiesen werden. Inzwischen wird sie zerstreut über ganz Bayern zunehmend häufiger und teils regelmäßig beobachtet und gilt mittlerweile als bodenständig. Die sehr schnelle Ausbreitung spiegelt die hohe Vagilität der Art wider, so dass in ganz Bayern mit Nachweisen zu rechnen ist.
Die in Bayern noch relativ seltene Gabel-Azurjungfer gehört mit etwa 30-33 mm Körperlänge und einer Flügelspannweite von 30 – 40 mm zu den kleineren Vertretern ihrer Gattung. Die blau-schwarze Zeichnung der Männchen ist von anderen Arten vor allem am zweiten Hinterleibsegment unterscheidbar, das abstrakt an eine zweizinkige Gabel erinnert. Das dritte Hinterleibssegment trägt eine lanzettförmige Zeichnung. Die Flügelmale (Pterostigmen) sind auffällig hellgelb-braun. Weibchen unterscheiden sich durch torpedoförmige, schwarze Zeichnungen auf den Hinterleibssegmenten und einen hohen Blauanteil in ihrer Grundfärbung von ihren Schwesterarten.
Zum Auffinden sollte man nach über Wasserpflanzenbeständen fliegenden Tandems Ausschau halten. Verdächtig sind Tandems aus relativ kleinen Azurjungfern, bei denen der Hinterleib der Männchen in der hinteren Hälfte überwiegend schwarz ist, das Weibchen aber einen hohen Anteil blauer Färbung aufweist.
Die ebenfalls bevorzugt über offenen Wasserflächen fliegenden Arten Becher-Azurjungfer und Pokal-Azurjungfer sind größer und besonders die Männchen haben eine deutlich geringere Ausdehnung der schwarzen Hinterleibszeichnung.
Lebensraum der Gabel-Azurjungfer
Bevorzugt besiedelt werden voll besonnte, vegetationsreiche, stehende, zumeist flache Kleingewässer an warmen Standorten. Wichtig ist eine dichte Unterwasservegetation, z. B. aus Hornkraut, Tausendblatt oder Armleuchteralgen. Aber auch Moorgewässer mit Torfmoosen werden besiedelt.
Biologie der Gabel-Azurjungfer
- Schlupfzeit: ab Mitte Mai
Flugzeit: Mitte Mai bis Anfang September, v.a. im Juni/Juli
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Aufgrund der Ausbreitungstendenz ist keine konkrete Gefährdung gegeben. Wichtig ist die Erhaltung von Gewässern mit ausgeprägter Unterwasservegetation, wie sie auch für andere Libellenarten entscheidend ist.
Systematik
- Klasse: Insekten (Insecta)
- Ordnung: Libellen (Odonata)
- Unterordnung: Kleinlibellen (Zygoptera)
- Familie: Schlanklibellen (Coenagrionidae)
- Gattung: Azurjungfern (Coenagrion)
Art: Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum)




